Der Bauernmaler Dölf Mettler
Dölf Mettler wurde am 22. Mai 1934 in Wildhaus geboren, wuchs ab
seinem 1. Lebensjahr ohne Eltern in einem Kinderheim in Ganterschwil
auf, besuchte die 5. und 6. Primarschule und anschliessend die
Sekundarschule in Nesslau, wo er bei Pflegeltern vorübergehend
aufgenommen wurde. Er stand dann ab dem 15. Lebensjahr auf seinen
eigenen Beinen. Als Knecht bei einem Bauern in Waldstatt verdiente Dölf
das nötige Geld, um eine Lehre als Dessinateur zu beginnen.
Diese Ausbildung verlangte den Besuch der Textil- und Modeschule, wo
er unter anderem vom bekannten Kunstmaler Theo Glinz in
Naturzeichnen und im Malen unterrichtet wurde. In einem
hochmodischen Atelier arbeitete Dölf Mettler nach seiner
erfolgreich mit Note 5.8 abgeschlossenen Berufslehre bis 1973.
Schon in seiner Kindheit hatte er grossen Gefallen am Brauchtum, das
wie er behauptet, kaum anderswo in der Schweiz so schön und
intensiv gepflegt wird wie im Appenzellerland. Er machte sich
deshalb 1973 Appenzell zu seiner neuen Heimat.
Seinen Beruf gab er dann auf und widmete sich von da an der
Bauernmalerei. Von der Malkunst älterer Bauernmaler wie Haim, Zülle
oder J.B. Zeller war Dölf Mettler sehr fasziniert, dennoch nimmt er
keinen dieser Meister als sein Vorbild. Er malt mit seinen Augen,
seinen Gefühlen, Farbgebungen und seiner eigenen Technik. Schon
bald wurde man auf diesen Künstler aufmerksam. Seine Bauerntafeln
und seine Fahreimerbödeli sind heute sehr begehrt und finden guten
Absatz.
Dass Dölf Mettler zudem noch ein sehr guter Musiker ist, sei hier
nur am Rande erwähnt. Als Sänger, Texter und als Komponist von über
160 Liedern opfert Dölf Mettler seine ganze Freizeit am Abend noch
als Chorleiter an fünf verschiedenen Chören.
Radio und Fernsehen haben schon lange die Talente dieses Malers und
Musikers aus Appenzell entdeckt und ihn für verschiedenste
Auftritte engagiert. Verbunden mit gesanglichen Auftritten in Japan,
Hong Kong, New York und Prag wurden jeweils auch Ausstellungen mit
seinen Bildern organisiert.
|